BORJOMI - TIFLIS – DAVIT GAREJA – KAZBEGI – KUTAISI – ZUGDIDI  

Bereits auf der Autobahn nach Tiflis bekommen wir eine Einführung in die georgische Fahrkunst. Auf der rund einhundert Kilometer langen Strecke zählen wir nicht weniger als sechs mehr oder weniger schlimme Unfälle. Fairerweise (und komischerweise) müssen wir auch sagen, dass es die einzigen waren, welche wir während der zwei Wochen in Georgien gesehen haben. Lag vielleicht am starken Regen.

Ohne Unfall in Tiflis angekommen, bringen wir unser Auto in die Garage. Ein Radlager macht sich schon seit längerem bemerkbar. Der weise Herr Lamparter hat uns auf die Frage, wo man auf der Reise das Auto reparieren kann, geschrieben: “das gelobte Land heisst Georgien”. Und er sollte Recht behalten. Tatsächlich ist die genannte Garage sozusagen der Apple Store unter den Autogaragen. Wir lassen das Auto mit gutem Gewissen dort und vertreiben uns die Tage in der wirklich tollen Stadt.

Zufrieden, ohne Scheppern und Brummen, fahren wir Richtung Halbwüste, in welcher die Kloster von Davit Gareja liegen. Die Kloster liegen teilweise auf azerbejdschanischem Boden, können aber problemlos von Georgien aus besucht werden.

Weiter gehts Richtung russischer Grenze und unterwegs suchen wir erfolglos einen Platz für unser Nachtlager. Daher fahren wir zu einem riesigen Hotelkomplex beim Bazaleti See, in welchem vornehmlich russische Gäste logieren. Wir waren die einzigen Gäste, zum Frühstück sassen wir alleine in einer riesigen Halle. Anscheinend erwarten sie tags darauf zwischen vier und hundert Gästen – aha, klar.

Am nächsten Tag geht es nach Stepantsminda, der Ausblick auf den Kaukasus ist fantastisch, hinter einer kleinen Kirche erhebt sich der über 5000 Meter hohe Kasbegi.

In Zugdidi laufen wir durch den Basar und fahren dann Richtung Ushguli Gletscher. Der liegt in der swanetischen Bergwelt, wo wir noch ein paar Wanderungen unternehmen wollen.

MESTIA – USHGULI – MAZERI – BATUMI

An einem Stausee angekommen, finden wir einen schönen Platz fürs Nachtlager. Eigentlich dachten wir, dass wir hier ungestört sind. Am Abend kommen jedoch fast ein Dutzend Fischer vorbei. Die letzten beiden bleiben bei uns hängen, man verständigt sich mit Hand und Fuss. Der Eine macht uns ein Lagerfeuer, wir bieten ihnen Bier und Wein an. Irgendwann kommt dann ein dicker Benz angerollt, aus welchem – so vermuten wir zumindest – ihr Chef aussteigt, die beiden gehörig anschnauzt, sie einpackt und mit ihnen wegfährt. Der Chef schaut am nächsten Morgen nochmals bei uns vorbei und zaubert zwei Fische aus seiner Jackentasche, welche es bei uns – nach einer Wanderung zum Chaladi Gletscher - zum Nachtessen gibt. Gekocht haben wir in Georgien selten, zu lecker ist die georgische Küche. Vorausgesetzt man ist nicht Veganer und mag Knoblauch. Knoblauch hat es fast überall drin, trotzdem erstaunt es uns dann doch etwas, als wir in einem Hotel ein Knoblauch Shampoo in der Dusche haben...

Die geplante Wanderung am nächsten Tag zum Fuss des Shkara können wir leider aufgrund des vielen Schnees nicht machen. Wir sind uns aber sicher, irgendwann kommen wir nochmals hierher zurück, die Gegend rund um den Kaukasus gefällt uns sehr gut. 

In Batumi leisten wir uns ein Zimmer im Hilton. Der Nebensaison sei Dank, kostet dies weniger als eine Absteige in Zürich. Ansonsten bietet Batumi nicht allzuviel, es ist ein Touristenort, in welchem ein Hotelkomplex nach dem andern entsteht. Trump wollte hier mal einen Tower hinstellen – spricht für sich.

Wir machen uns auf gegen Osten und fahren über den Goederdzi Pass zurück in die Türkei. Unterwegs nächtigen wir im Wald nahe der georgischen Grenze und probieren schon mal unsere daheim gekauften Eheringe für den Iran an.  Stambi hat seinen keine fünf Stunden später schon verloren...

Am nächsten Tag halten wir in Kars, um einen neuen Ring zu besorgen. Wie es der Zufall so will, gibt es einen ganzen Strassenzug mit Schmuckhändlern. Ungewohnterweise haben diese keinen billigen Ramsch, sondern nur richtig teuren Schmuck. Wir entscheiden uns für den fünf Lira Ring vom Strassenhändler. Stahl, Rostfrei.

Morgen wollen wir über die Grenze in den Iran fahren. Julia hat schon mal ihr Kopftuch zurecht gerückt.