ZÜRICH - GENUA - TANGIER - MOHAMMEDIA - ESSAOUIRA - TAN TAN - GOULIMIM - ASSA - TAFRAOUT

Am 6. Februar geht unsere Reise los! Das erste Ziel ist Marokko. Vor Mailand werden wir von der Polizei von der Autobahn gewunken. Irgendwie kommt uns der Polizist suspekt vor - als er nach Bargeld fragt, wollen wir dann doch mal seinen Ausweis sehen.  Als er uns mit einem selbstgebastelten Irgendwas vor der Nase rumwedelt, begreifen wir es dann endlich mal... Man verabschiedet sich mit dem Stinkfinger und fährt weiter.

In Genua geht es auf die Fähre und fünfzig Stunden später kommen wir in Marokko an. Wir fahren der Küste entlang Richtung Süden, bis nach Tan Tan. Die Plage Blanche fahren wir direkt im Sand am Meer entlang. Leider begleitet uns die ganze Zeit ein starker Wind, wirklich angenehm ist es nicht, sich draussen aufzuhalten. Durch die Igmir Schlucht fahren wir eine schöne Strecke bis zum Städtchen Tafraout, welches uns sehr gefällt. Wir finden in den Bergen einen super Platz, um zu übernachten und kommen am nächsten Tag gleich noch einmal hierhin zurück.

 

TAFRAOUT - TATA - FOUM ZGUID -  ERG CHeGAGA - ZAGORA - ERG CHEBBI - MERZOUGA

Wir fahren ostwärts, immer nahe der algerischen Grenze entlang. Teilweise fahren wir auf der Piste der damaligen Paris-Dakar-Strecke. Regelmässig werden wir vom marokkanischen Militär angehalten, kontrolliert und ab und zu wieder zurückgeschickt. Die Leute vom Militär sind immer sehr freundlich und entschuldigen sich meistens sogar, dass sie uns zurückschicken müssen. Manchmal begleiten sie uns ein Stück mit ihren Wüstenfahrzeugen und zeigen uns, welche Route wir nehmen dürfen. Es kommt ein Sandsturm auf und man sieht kaum einen Meter weit. Wir haben keine Lust, in dem Sturm zu übernachten und entschliessen uns, aus der Wüste raus nach M’Hamid zu fahren.

Während man im Erg Chegaga mutterseelenalleine ist, sobald man in die Sanddünen reinfährt, ist Zagora das komplette Gegenteil. Schon bei der Einfahrt in die Stadt haben wir einen Jungen mit Moped am Hals, welcher unbedingt will, dass wir unser Auto in seine Werkstatt bringen. Als wir dann unser Auto auftanken, kommen noch drei andere Jungs von anderen Garagen vorbei, bei welchen wir noch vorbeischauen sollen. Wir sind dann froh, als wir wieder aus Zagora raus sind.

 

MerZouga – Erfoud – GOULMIMA – Todra – Dades – Hohre Atlas – Marrakech - Tangier

Wir fahren weiter nahe der algerischen Grenze entlang. Die Sand- und Wüstenlandschaft ändert jetzt wieder in eine Kies- und Steinlandschaft. Die Piste wird allmählich mühsamer zum Fahren und wir kommen nur langsam voran. Irgendwann macht uns dann ein schepperndes Geräusch Sorgen – es stellt sich heraus, dass zwei Füsse vom Dachträger gebrochen sind. Diese lassen wir in Erfoud, vom anscheinend einzigen und zugleich besten Schlosser, welcher in dem Dorf Aluminium schweissen kann, zusammen flicken. Obs der Einzige ist, wissen wir nicht, der Beste ist es bestimmt nicht.. Nachdem er das Werk vollendet hat, steht der Dachträger schief. Aber selbst als wir ihm den Massstab hinhalten und ihn auf die drei Zentimeter Differenz zwischen der linken und der rechten Seite hinweisen, besteht er darauf, alles richtig montiert zu haben. Insallah! In der Nacht tauschen wir dann noch die Füsse vom Dachträger – und oh Wunder -  der Dachträger steht wieder gerade. Wir sind zufrieden mit dem Werk und mich begleiten die nächsten drei Wochen Schulterschmerzen vom Hochheben des Dachträgers.

Wir fahren Richtung Hoher Atlas durch die Todra Schlucht. Bis zur Schlucht ist es recht touristisch, nach der Schlucht ist man praktisch alleine. Wir entschliessen uns, über den auf etwa 2800m.ü.M. gelegenen Pass zur Dades Schlucht zu fahren. Unterwegs kommen uns immer wieder Frauen oder Kinder entgegen gelaufen und betteln meistens um Essen oder Kleider. Wir verteilen auf der Strecke unseren halben Kühlschrankinhalt und ein paar Kleider, welche die Leute hier offensichtlich dringender nötig haben als wir. Auf den obersten Höhenmetern hat es noch einige Schnee- und Matschfelder, diese sind aber gut zu passieren. Auf der anderen Seite ist die Piste auf langer Strecke komplett weggerutscht und man kommt nur durch ein trockenes Bachbett wieder runter, was wieder einige Zeit in Anspruch nimmt. Wir übernachten auf rund 2000m. ü. M., die Nächte sind hier noch einiges kälter – am Morgen sind die Kontaktlinsen eingefroren und müssen erst mal aufgetaut werden.

Nach Boumaine Dades biegen wir auf eine Piste ab und fahren Richtung Marrakech. Hinter dem Hohen Atlas verbringen wir die letzte kalte Nacht und erreichen gegen Mittag Marrakech. Irgendwann hat man dann auch einen bewachten Parkplatz und das Hotel gefunden. Wir streifen durch die Souks, bewundern das Gewusel auf dem Jemaa el Fnaa und sind froh, endlich ein Restaurant zu finden, in welchem es nicht nur Tagine oder Cous Cous gibt.

Ein paar Tage später geht es schon wieder zurück nach Tangier und mit der Fähre retour nach Genua.