ULAN UDE - TURKA – BAIKAL SEE – SVyATOY NOS – SUVO – KARUMKAN – ULAN UDE

In Ulan Ude sind gerade die Feierlichkeiten des 350-Jahre-Jubiläums im Gange, in der ganzen Stadt sind Essensstände aufgebaut und auf den Bühnen wird getanzt und gesungen. In Ulan-Ude gibt es auch den grössten Leninkopf weltweit zu bestaunen. Da wir am Vortag spät abends nach Russland eingereist sind, hatten wir uns nicht mehr um eine Autoversicherung gekümmert. Dies wollen wir nun hier nachholen, ist aber einfacher gesagt als getan. Die ersten drei Versicherungsbüros, welche uns Google vorschlägt, sind nicht mehr existent. Das Vierte kann uns leider keine Versicherung ausstellen, da ihre Computer grad ausgestiegen sind. Etwas ausserhalb der Stadt werden wir fündig. In einem Viertel mit zahlreichen Autogaragen werden in kleinen Baracken Autoversicherungen angeboten. Ein paar Dollars wechseln den Besitzer und wir machen uns auf Richtung Baikalsee.

Zuerst fahren wir in den Nationalpark auf der „Heiligen Nase“. Von den rund vierzig Bären, welche auf der Insel leben, haben wir leider keinen gesehen. Wir schlagen unser Nachtlager direkt am Sandstrand des Baikalsees auf. Langsam hält der Herbst Einzug und die Temperaturen fallen in der Nacht schon mal unter den Gefrierpunkt. Die Temperaturen am Tag sind aber immer noch recht warm und so gönnen wir uns tags darauf ein Bad im glasklaren Wasser des Baikalsees.

Wir fahren weiter Richtung Norden. Unser Ziel sind die heissen Quellen am nordöstlichen Ende des Baikalsees. Umso nördlicher wir kommen, werden die Strassen und die Brücken – wenn überhaupt noch vorhanden – schlechter. Vor Haramodun ist die Brücke komplett weggefault und der Fluss aufgrund des zu hohen Wasserstandes und des schlammigen Untergrundes für uns nicht passierbar. Wir fahren ein Stück zurück und finden etwas weiter südlich einen Weg über ein paar lottrige Holzbrücken.

Die Landschaft hier ist unglaublich schön. Klare Flüsse, riesige Wälder und mittendrin eine kleine Hütte mit einer heissen Quelle. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und geniessen das Bad. Am Ende der Piste finden wir nochmals eine heisse Quelle direkt am Ufer eines Flusses. 
Weiter nördlich kommen wir hier nicht mehr, laut einem Ranger ist ein Fluss momentan nicht passierbar da es zu viel Wasser hat. Wir fahren zurück Richtung Ulan Ude, geniessen noch einmal ein kaltes Bad im Baikalsee und verabschieden uns von dieser wunderschönen Region Sibiriens.


ULAN UDE – CHITA – Blagoveshchensk – KHABAROVSK – VLADIVOSTOK

Wir entscheiden uns für die nördliche Strecke Richtung Chita. Die Wälder sind bereits gelb eingefärbt, die Landschaft wunderschön. Dies entschädigt uns zumindest ein bisschen für die miserablen Wege, welche uns ziemlich durchschütteln und uns abends Rückenweh bescheren. Aber nicht nur wir leiden, auch unser Auto bekommt die üble Wellblechpiste zu spüren. Irgendwann merken wir, dass unser Licht nicht mehr funktioniert. Wir machen uns auf die Suche nach der Ursache und merken, dass sich nun auch das Auto nicht mehr starten lässt. Naja, immerhin haben wir bereits an einem lauschigen Plätzchen inmitten der Natur geparkt und können notfalls hier übernachten. Die Ursache finden wir zum Glück am selben Abend. Durch die Vibrationen sind zwei Kabel gebrochen, welche schnell repariert sind. Leider hat auch unser Kühlschrank die Rumpelei nicht überlebt und am nächsten Morgen bemerken wir, dass wir zudem noch eine Platte haben. 
Wir sind froh, dass es nur noch ein paar Kilometer bis Chita sind. Bei der Einfahrt in die Stadt werden wir von zwei Polizisten kontrolliert. Als sie erfahren, dass wir auf diesem - dem nördlichen - Weg von Ulan Ude nach Chita gefahren sind, kreuzen sie ihre Arme - was soviel heisst wie, dass dieser Weg nicht zu befahren ist - lachen und lassen uns weiterfahren.

Die Strecke weiter in den Osten ist eher langweilig, wir sind froh, als wir 1500KM später in Blagoveshchensk ankommen. Die Stadt liegt am Fluss Amur, welcher Russland von China trennt. 
Auf dem weiteren Weg Richtung Vladivostok machen wir auch einen Stopp in Khabarovsk. Irgendwie seltsam, im Umkreis von mindestens 1000KM hat es hier nur vereinzelte kleine Dörfer, endlose Weiten und dann kommt plötzlich - aus dem Nichts - eine richtige Stadt mit vielen Leuten, Geschäften, Bars, etc.

Ein paar Tage später haben wir es tatsächlich geschafft und erreichen Vladivostok. Wir beziehen unser Apartment für die nächsten Tage und kümmern uns um die Verschiffung unseres Autos. Ursprünglich wollten wir es von Vladivostok zurück nach Europa verschiffen. Wir haben uns aufgrund der teuren Hotel- und Mietwagenpreise in Neuseeland aber entschieden, das Auto doch nach Neuseeland zu verschiffen.
Nun muss das Auto aber aussen und innen blitzblank sein, damit wir es in Neuseeland überhaupt aus dem Hafen bekommen. Ansonsten kommt es erst mal in die Quarantäne und wird nochmals gereinigt. Nach dem zweiten Besuch in der Autowäsche befinden wir es für sauber genug und nachdem alle Formalitäten mit dem Zoll geklärt sind, verpacken wir es im Container. Einen Monat später sollten wir das Auto in Neuseeland in Empfang nehmen können, bis dahin machen wir einen Abstecher nach Japan!